Ernährungsmedizin

„Let food be thy medicine, and let medicine be thy food.“

Dieser oft auf Hippokrates zurückgeführte Satz beschreibt, was der Inhalt und die Aufgabe der heutigen Ernährungsmedizin sein soll. Auch, wenn umstritten ist, ob Hippokrates dies tatsächlich gesagt hat, so trifft es den Kern doch gut.

Die Ernährungsmedizin befasst sich mit den (patho)physiologischen Aspekten von Ernährung und ihren Auswirkungen auf den menschlichen Körper.

Man kann diesen Zweig der Medizin salutogenetisch nach Antonovsky oder pathogenetisch nach Virchow und Pasteur betrachten.
Salutogenese befasst sich mit Faktoren und Mechanismen, die einen Organismus gesund halten und Widerstand gegen eine Verschiebung der Homöostase (= Gleichgewicht) aufbauen.

Die Pathogenese ist jünger und ihr verdanken wir den großen Vorschub der modernen Medizin in den letzten 200 Jahren. Sie befasst sich mit Mechanismen und Faktoren, die einen Organismus schädigen und die Homöostase stören.

Keiner der beiden oben genannten Ansätze kann für sich allein genommen einen ganzheitlichen Blick auf ein komplexes System wie den menschlichen Körper werfen. Sie sind beide Teil eines Ganzen und sollten immer beide im Blick behalten werden. Dies kann die Ernährungsmedizin leisten und viele sog. salutogenetische Faktoren können (in ihrer Abwesenheit) als sog. pathogenetische Faktoren wirken.

Es besteht die Möglichkeit, vorbeugend zu arbeiten und mit Patienten in Gespräch und Untersuchung Wege zu finden, allfällige Mangelsituationen zu erkennen und zu beseitigen, sowie bei eingetretenen Krankheiten mit Ernährung komplementär zur konventionellen Medizin einen Beitrag zu seiner eigenen Gesundheit leisten zu können.

Die Tatsache, dass man als Patient alles davon selbst in seinem Alltag umsetzen kann, gibt Ihnen ein Instrument an die Hand, um selbst tätig und wirksam zu werden.

Ernährungsmedizin zeigt dem Menschen, dass er nicht hilflos seinem Körper und Krankheiten ausgesetzt ist, sondern, dass er aktiv werden kann, um seinem Körper mit der richtigen Ernährung zu helfen.